Reutlingen in der Schwäbischen Alb

Reutlingen

Zu Besuch in Reutlingen: Geschichte am Rande der Schwäbischen Alb

Das 31 Kilometer von der Landeshauptstadt Stuttgart entfernte Reutlingen liegt inmitten der Region Neckar-Alb und relativ zentral in Baden-Württemberg. Da Teile des Stadtgebietes zur Schwäbischen Alb gehören, sieht sich Reutlingen gerne als Tor zur Schwäbischen Alb. Zweifellos prägt die Alb das Leben der Einheimischen und den Tourismus, handelt es sich hierbei doch um eine beliebte Urlaubs- und Ausflugsregion, in der es viel zu entdecken gibt.

Die Geschichte Reutlingens

Die Region, in der heutzutage die Stadt Reutlingen liegt, spielte hinsichtlich der Besiedlung bereits in der Spätsteinzeit eine Rolle. Noch heute werden in und um Reutlingen Entdeckungen aus dieser sowie aus der Bronzezeit und der Hallstattzeit gemacht. Besonders gut vertreten waren in dieser Region die Alemannen, die das heutige Stadtgebiet derzeitigen Erkenntnissen zufolge im 4. und im 5. Jahrhundert besiedelten.

Trotz der frühen Bedeutung der Region wurde Reutlingen erst 1089/1090 im Rahmen des Bempflinger Vertrags zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Wann Reutlingen zur Stadt erhoben wurde, ist übrigens nicht bekannt, da hierzu keinerlei Dokumente vorliegen. Spätestens 1240 scheint es jedoch soweit gewesen zu sein.

Wie die meisten Städte im süddeutschen Raum durchlebte auch Reutlingen bewegte Jahrhunderte und unterstand im Laufe der Zeit verschiedenen Herrschaften. Von der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts bis ins Jahr 1802 genoss Reutlingen jedoch den Status einer Freien Reichsstadt, einen Status, den man nur ungern wieder verlor.

Besonders verheerend war für Reutlingen neben den verschiedenen Kriegen, die die Region erschütterten, auch das berühmte Feuer vom 23. September 1726. In weniger als zwei Tagen vernichteten die Flammen rund 80 Prozent der Wohngebäude und machten somit viele Reutlinger obdachlos.

Sehenswertes in Reutlingen

Trotz Kriegen und Katastrophen wie dem Feuer von 1726 verfügt Reutlingen über eine ansprechende, relativ alte Innenstadt. Das Stadtbild wird unter anderem von der hoch aufragenden Marienkirche geprägt, die auch als Wahrzeichen der Stadt gilt.

Museen wie das Heimatmuseum im Königsbronner Hof, das Naturkundemuseum und das Städtische Kunstmuseum Spendhaus laden in Reutlingen zum Verweilen in der Geschichte der Stadt und der Region ein. Dabei stellt der Königsbronner Hof für sich genommen schon ein Stück Geschichte dar. Erstmals erbaut wurde dieser bereits 1278, wenngleich nicht bekannt ist, durch wen. 1537 war Abt Melchior von Königsbronn schließlich Bauherr über den Fachwerkausbau des Königsbronner Hofes, was auch den heutigen Namen erklärt.

Ein Highlight für viele Besucher ist zudem die laut Guinnessbuch der Rekorde engste Straße der Welt. 2007 wurde der Spreuerhofstraße jedenfalls genau das attestiert. Die Straße misst im Durchschnitt nur 40 Zentimeter in der Breite und ist an der engsten Stelle gar nur 31 Zentimeter schmal. Zurück geht sie übrigens indirekt auf das verheerende Feuer aus dem Jahre 1726, nachdem die Gebäude dort neu aufgebaut wurden.

Wer nach so viel Stadtgeschichte hungrig geworden ist, sollte sich auf den Weg zu Alfredo Alte Mühle in Reutlingen machen. Feinste italienische Küche in geschichtsträchtigem Ambiente sorgen für einen wunderbaren Ausklangs Ihres Besuchs in der Stadt.

Freizeitbeschäftigungen in und um Reutlingen

Reutlingen darf sich einer ganzen Reihe spannender Freizeiteinrichtungen für Jung und Alt erfreuen. Besonders beliebt sind bei vielen das Achalmbad, ein Sport- und Familienbad mit einer großen Auswahl an Becken und Angeboten, sowie das Wellenfreibad Markwasen, zu dem neben verschiedenen Becken auch eine Spielewiese für verschiedene Ballsportarten und ein großer Kinderspielplatz gehören.

Wer lieber im Trockenen bleibt, kann dem Planetarium mit Sternwarte einen Besuch abstatten. Vorträge und Shows entführen hier in die Weiten des Alls und bei Interesse dürfen gegen eine geringe Gebühr etwa 90-minütige Führungen gebucht werden.

Beim Blick ins All sollte man allerdings nicht vergessen, dass die Weiten der Schwäbischen Alb in Reutlingen direkt vor der Haustür liegen. Die Region ist bei Einheimischen wie Urlaubern gleichermaßen beliebt und lädt zu spannenden Ausflügen in die Natur ein. Die teils schroffen Kalkfelsformationen erscheinen so manches Mal unwirklich oder gar gespenstisch, während nahegelegene Wasserfälle ins Staunen versetzen. Wandern, Klettern, Radfahren oder einfach nur einen gemütlichen Spaziergang unternehmen? Die Bandbreite an Aktivitäten, zu denen die Alb verführt, ist nahezu unerschöpflich. Weitere Tipps für Freizeitaktivitäten in Reutlingen

(Text: N. S. - Die Autorin lebt und arbeitet ganz in der Nähe der Region Neckar-Alb und verbringt hier auch gern ihre Freizeit. Sie hat auch einen interessanten Artikel über Tübingen geschrieben. Auch diese Stadt ist einen Besuch wert!)

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