Tübingen: In dieser geschichtsträchtigen Stadt gibt es viel zu entdecken und zu erleben
Die am Neckar gelegene Stadt Tübingen befindet sich etwa 30 Kilometer südlich der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart. Aufgrund dieser Lage gehört sie sowohl zur Metropolregion Stuttgart als auch zur Region Neckar-Alb, die sich aus den Landkreisen Tübingen, Reutlingen und dem Zollernalbkreis zusammensetzt.
Einen Namen machte sich Tübingen unter anderem als Universitätsstadt, denn mit der 1477 gegründeten Eberhard Karls Universität beheimatet sie nicht nur eine der renommiertesten Universitäten Deutschlands, sondern auch eine der ältesten. Da diese bis heute gut besucht ist, gehört Tübingen zudem zu den "jüngsten" Städten Deutschlands, der Altersdurchschnitt der Einwohner liegt aufgrund der hohen Anzahl von Studenten bei rund 40 Jahren.
Tübingen: Eine bewegte Stadtgeschichte
Dabei ist Tübingen selbst ganz schön alt. Die Region, in der die heutige Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises liegt, spielte Funden zufolge bereits in der Jungsteinzeit eine große Rolle. Dass hier Überreste von Siedlungen gefunden wurden, ist gewiss auch der Nähe zum Neckar geschuldet.
Besonders markant war jedoch ein Fund aus der Bronzezeit. Der sogenannte Menhir von Weilheim wurde bei Bauarbeiten im Tübinger Ortsteil entdeckt. Der Menhir ist von Vertiefungen und Rillen überzogen und zeigt auf der Vorderseite fünf Dolche sowie eine Sonne und einen Mond. Leider befindet er sich im Archäologischen Landemuseum Baden-Württemberg in Konstanz, weshalb in der Nähe des Fundortes nur eine Kopie betrachtet werden kann. Auch Grabhügel lassen sich um Tübingen herum noch entdecken, während die Römer hier vermutlich um etwa 85 n. Chr. siedelten.
Dank der Zwiefalter Annalen und der Gesta Treverorum lässt sich Tübingen bis ins Jahr 1078 zurückdatieren; damals wurde die offenbar bedeutsame Burg erstmals urkundlich erwähnt. Von einer Stadt im heutigen Sinne konnte damals natürlich noch nicht die Rede sein. Die Stadtrechte erhielt Tübingen wohl erst im Jahre 1231.
Über die Jahrhunderte hinweg wurde die Stadt aufgrund ihrer Bedeutung für die Region mehrfach belagert und/oder neuer Herrschaft unterworfen. So gehörte Tübingen im 11. Jahrhundert wohl den Grafen von Zollern, im Jahre 1342 gingen Stadt und Burg jedoch an die Grafen von Württemberg über. Auch der Dreißigjährige Krieg zog an der Stadt nicht spurlos vorbei, allerdings blieb der Stadt zunächst das Schicksal erspart, geplündert zu werden, was vor allem dem mutigen Eingreifen eines Tübinger Bürgersohns zugeschrieben wird. Doch gegen Ende des Kriegs besetzten unter anderem Bernhard von Sachsen-Weimar, die Franzosen und die Bayern die Stadt.
Historisch, gemütlich, lehrreich: Sehenswürdigkeiten in Tübingen
Allein schon aufgrund ihres Alters verfügt die Stadt Tübingen über zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die all jene verzaubern, die sich für Geschichte begeistern können oder einfach Freude daran finden, alte Gemäuer zu bewundern. Das Schloss Hohentübingen ist nur eine dieser bewundernswerten Sehenswürdigkeiten, die die Menschen aus allen Himmelsrichtungen nach Tübingen lockt. In der Tübinger Altstadt warten unter anderem die Alte Aula, das Cotta-Haus, der Fruchtkasten, das Evangelische Stift und der Hölderlinturm mit Museum auf neugierige Besucher, die sie in die Stadtgeschichte entführen dürfen. Eindrucksvoll geben sich zudem der Holzmarkt, die Jakobuskirche Tübingen sowie die Johanneskirche. Wie wäre es mit einer Führung durch die schmalen Gassen und über die weiten Plätze?
Den Charme der Stadt und der Region spiegeln aber auch die vielen Museen wider, mit denen Tübingen Einheimische und Gäste gleichermaßen begeistert. Nicht nur der Hölderlinturm hält ein Museum bereit. Das Stadtmuseum im Kornhaus, das Museum der Universität Tübingen, die Paläontologische Sammlung und die mineralogische Sammlung der Universität Tübingen sind ebenfalls immer einen Besuch wert. Wer lieber mit Zahlen hantiert, ist hingegen in der Mathematischen Ausstellung gut aufgehoben, während Freunde der musikalischen Unterhaltung gewiss die Musikinstrumentensammlung zu schätzen wissen. Kunstliebhaber kommen derweil in der Kunsthalle Tübingen voll und ganz auf ihre Kosten, denn natürlich wissen auch die Tübinger Kunst zu schätzen.
Natur erleben oder einfach nur entspannt zurücklehnen?
Wer lieber etwas in der Natur unternehmen möchte, findet am Stadtrand den üppig angelegten Botanischen Garten der Universität Tübingen. Der Eintritt zu diesem ist frei, bei Interesse stehen jedoch Führungen und Vorträge auf dem Programm, die online gebucht werden können. Abenteuerlustige verschlägt es hingegen auf die Schwäbische Alb. Diese Region mit eindrucksvollen, abwechslungsreichen Landschaften lädt zum Wandern, Spazierengehen und Fahrradfahren ein und eignet sich hervorragend dazu, inmitten der Natur vom stressigen Alltag abzuschalten.
Wer sich stattdessen lieber entspannt zurücklehnt und sich einen guten Film zu Gemüte führt, wird in einem von drei Tübinger Kinos fündig. Das 1958 erbaute Blaue Brücke hat seinen ganz besonderen Charme und ist im Dezember 2023 wieder eröffnet worden, während das Museum bei Leinwandbegeisterten als Festival- und Premierenkino bekannt ist. Das Atelier mit Platz für lediglich 80 Personen spielt derweil überwiegend kleinere Filme, lädt aber auch zu Veranstaltungen wie Filmdiskussionen, Live-Musik, Lesungen und Poetry Slams ein.
Gute Restaurants in Tübingen für einen gelungenen Abschluss des Tages
Nach so einer Stadtbesichtigung ist man meist hungrig, zudem müssen die vielen Eindrücke verarbeitet werden. Und wie kann man beides besser kombinieren als bei einem guten Essen? Die Restaurants in Tübingen bieten für jeden Geschmack etwas. Hier seien nur mal einige Beispiele genannt:
- Das Hofgut Rosenau in Tübingen bietet eine internationale Küche.
- Das Restaurant Samphat Thai in Tübingen serviert thailändische Spezialitäten.
- Caro's in Tübingen bietet gehobene deutsche Küche an.
- In Schranners Waldhorn in Tübingen wird eine anspruchsvoll interpretierte bodenständige Küche serviert.
- Saisonale Küche bietet die Historische Weinstube Forelle in Tübingen.
Die Universitätsstadt Tübingen hat also einiges zu bieten. Bleiben Sie doch einfach einige Tage in dieser historisch interessanten Stadt und lassen sich in den Restaurants kulinarisch verwöhnen.
(Text: N. S. - Die Autorin lebt und arbeitet ganz in der Nähe der Region Neckar-Alb und verbringt hier auch gern ihre Freizeit. Sie hat noch viele weitere Artikel für unseren Tübingen Blog geschrieben.)